Paartherapie

„Die Menschen treten in Beziehung zueinander auf der Grundlage ihrer Gemeinsamkeiten und sie wachsen aufgrund ihrer Unterschiedlichkeiten.“ (Virgina Satir)
Eine Paarbeziehung durchläuft immer verschiedene Stufen. Diese sind für alle Paare gleich. Die Hürden, Schwierigkeiten und Übergänge dieser Phasen können so manches Paar herausfordern. Daraus können Unzufriedenheiten auf beiden Seiten resultieren.
Zwei Menschen treffen sich, verlieben sich und verbinden sich. Zwei Menschen aus unterschiedlichen Systemen, mit unterschiedlichen Geschichten und Mustern. Oft liegt die Schwierigkeit darin, sich wirklich zu verstehen.
Die meisten Paare kommen in einer Krise in die Paarberatung, wenn sie alleine nicht mehr weiter wissen und der Elefant "Trennung" -- zumindest als Möglichkeit -- im Raum steht. An dieser Stelle kann es hilfreich sein, sich mit den Ursachen seiner Beziehungsprobleme zu beschäftigen. Nicht selten liegen die
Probleme in unbearbeiteten Konflikten in der Paargeschichte, die immer "mitgeschleppt" werden. Dabei wurden bis zur "Krise" bedeutende und verletzende Situationen gar nicht als solche erkannt. Ganz nach dem Motto: „Wenn die Kinder größer sind, haben wir wieder Zeit für einander." Oder, „Wenn er/sie nicht mehr so viel beruflichen Stress hat, hört das Trinken schon auf." oder „Wenn ich abgenommen habe, findet mein/e PartnerIn mich bestimmt wieder attraktiver und wir haben wieder mehr Leidenschaft." All diese hoffnungsvollen Gedanken sind menschlich und völlig normale Lösungsstrategien. Was sie allerdings nicht beinhalten, ist, das Bewusstwerden von unterdrückten Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen. Wenn diese über einen längeren Zeitraum nicht oder nur destruktiv geäußert und nicht ausgelebt werden können, führt dies irgendwann zu einer erheblichen Unzufriedenheit in der Paarbeziehung. Dann gilt es erst einmal eine neue Kommunikation, einen neuen Umgang miteinander für die Auseinandersetzungen/Verletzungen zu lernen, damit die alten zerstörerischen (laut oder leise) Muster verschwinden können.
Für das gemeinsame Weiterleben ist es notwendig, dass beide Partner an ihrer eigenen Persönlichkeitsentwicklung arbeiten. Beide Partner bringen ihre nicht gelösten Lebensthemen/Muster mit in die Beziehung. Manchmal wurde in den Ursprungsfamilie Beziehungsfeindliches erlebt, was jetzt in der Beziehung wieder aufgelegt wird. In Krisen werden diese ungelösten Lebensthemen oft sichtbar. Es ist notwendig mit Projektionen, Schuldzuweisungen und Opferhaltungen aufzuhören und Verantwortung für die eigenen schmerzlichen Lebensthemen zu übernehmen. Der jeweilige Partner spielt dabei eine wesentliche Rolle. Nicht nur lernt er die Lebensthemen /Muster des anderen genauer kennen und kann sich so manches Verhalten daraus erklären, sondern es besteht die Chance, sich anders, heilender begegnen zu können. Mit Rücksichtnahme, Ausdauer, Liebe, klarer Kommunikation und Verständnis. Wenn dies in Wechselwirkung gelingt, kann eine Paarbeziehung reifen und eine weitere Tiefe erreichen und somit eine Entlastung bringen. Ein wirkliches Verständnis für einander.
Manchmal kann dies aber auch ein Prozess sein, zu spüren, dass es mit dem gemeinsamen Weiterleben nichts mehr wird. Hier kann eine Möglichkeit darin liegen, mit dem o.g. Verständnis und der Achtsamkeit des Anderen mit seinen Lebensthemen zu begegnen und eine friedvolle Trennungsphase zu schaffen. Gerade wenn Kinder zu dem Paar gehören, ist dies ein wichtiger Schritt für alle Beteiligten.
Mögliche Anliegen können sein:
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Kommunikationsprobleme
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Kindererziehung
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Elternsein, Paar bleiben
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Rollendefinitionen (Mutter/Frau/Vater/Mann) und deren belastenden Zuschreibungen
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Autonomie und Nähe
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Sexualität
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Patchworkfamilien
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Zukunftsplanung
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Werte und Normen
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Nebenbeziehungen und Affären
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Trennung/Scheidung
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Weiterentwicklung als Paar
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Häusliche Gewalt (psychisch und körperlich)
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Das Nicht - Erkennen der Muster des Partners und daraus resultierende destruktive Umgangsformen.
